Kleine Löwen e.V.

Initiative für Eltern von Frühgeborenen in Göttingen und Umgebung

Informationen rund um Frühgeburt

Elternarbeit & die Entstehung des Kleine Löwen e.V.

Fakten zur Frühgeburt

60.000 Kinder pro Jahr - jedes 10. Baby kommt in Deutschland zu früh auf die Welt. D.h., die Geburt erfolgt mit weniger als 37 Schwangerschaftswochen - eine Schwangerschaft dauert i. R. 40 Wochen. Damit sind Frühgeborene die größte Patientengruppe bei Kindern.

In Göttingen werden ca. 80 Frühgeborene im Jahr unter 1.500 g und einer Schwangerschaft unter 32 Wochen geboren. Die Neonatologie im Universitätsklinikum Göttingen, ein Zentrum, welches überregional arbeitet, ist auf kleine und besondere Kinder spezialisiert.

Frühgeburt - was bedeutet das für das Baby?

Die Organe des Babys sind noch nicht vollständig ausgereift. Vor allem im Gehirn laufen in den letzten Wochen einer regulären Schwangerschaft noch wichtige Vernetzungs- und Reifungsprozesse ab. Durch eine zu frühe Geburt müssen diese Entwicklungsschritte nun außerhalb des Mutterleibs, auf der Intensivstation ablaufen - unter Licht, Lärm, Schmerz- und Stresserlebnissen. Das Frühchen muss zudem atmen, verdauen, seine Körpertemperatur halten, während ein Ungeborenes zur selben Zeit seine gesamte Energie zur Entwicklung der Organe und des Gehirns "verwendet". Weitere Gefährdungen gehen von der Unreife der Lungen, des Darms oder des Gefäßsystems aus.

Frühgeburt - was bedeutet das für die Eltern? ... die Familie?

Mit der Frühgeburt beginnt für die Eltern eine lange Zeit zwischen Hoffen und Bangen, Trauer und Zuversicht, Verzweiflung und Wut, immer abhängig von der Entwicklung des Kindes.

Eltern von Frühchen sind extrem belastet und oft traumatisiert durch

- die frühe und plötzliche Trennung vom Kind

- die Ungewissheit über die weitere Entwicklung

- das zerbrechlich wirkende Wesen

- das Verspüren einer großen Hilflosigkeit am Inkubator und die furchteinflößende Verkabelung ihres Kindes sowie die ungewohnte Geräuschkulisse

- die Abgabe der Verantwortung an das Pflegepersonal und ÄrztInnen. Der Umgang mit dem eigenen Kind wird vorgegeben.

Mütter suchen den Grund der Frühgeburt oft bei sich selbst. Fühlen sich ständig unter Druck und Stress um Milch für ihr Baby abzupumpen.

Väter versuchen das Erlebte zu verdrängen und im Alltag und in ihrem Beruf zu funktionieren. Sie versuchen der Mutter Halt und Kraft zu geben, dabei fühlen sie sich genauso hilflos.

Geschwister fühlen sich schnell zurückgesetzt, da die Eltern sehr viel Zeit in der Klinik verbringen. Sie spüren die Sorgen der Eltern um das Geschwisterkind. Für Eltern ist es sehr schwierig,  die richtige Ballance zu finden, um dem Kind in der Klinik sowie dem Geschwisterkind gerecht zu werden.

Großeltern und Freunde möchten gerne helfen, sind aber auch von der Situation überfordert. Aus dem persönlichen Umfeld kommen oft Ratschläge, die bei Frühcheneltern oft das Gegenteil bewirken.

Nicht jeder Arbeitgeber zeigt Verständnis und Bereitschaft zur Kooperation für die außergewöhnliche Situation von Frühchenfamilien.

Frühgeburt  nach der Klinikentlassung

Ca. 10 % der Frühgeborenen werden mit Monitorüberwachung, teilw. mit Sauerstoffunterstützung und einige auch noch mit Sondenernährung entlassen.

Der Alltag vieler Frühchenfamilien wird oft bestimmt durch regelmäßige Arzt- und Therapiebesuche. Dazu können Schwierigkeiten beim Schlaf- und Essverhalten, Gewichtskontrollen, häufige Infekte, Entwicklungsverzögerung in der Motorik sowie in der emotionalen Entwicklung kommen.

Frühgeborene in der Krippe / im Kindergarten

Häufig zu beobachten sind bei ca. 80 % der Frühgeborenen im Laufe der frühkindlichen Entwicklung verschiedene Beeinträchtigungen. Die Suche nach einem geeigneten Platz in der Fremdbetreuung stellt für die Familien oft eine große Herausforderung dar. Immer wieder ist das korrigierte Alter zum Geburtstag ein Thema. Das Alter von Frühchen wird bis zur Einschulung bei Ärzten und Therapeuten korrigiert.

Frühgeborene in der Schule

Ca. 60.000 Kinder kommen pro Jahr in Deutschland zu früh auf die Welt. Ca. 2/3 der Frühchen kämpfen später mit Lernschwierigkeiten in der Schule.

Nachfolgende Schwangerschaften

Nicht nur für die Mutter ist die nachfolgende Schwangerschaft eine ganz besondere psych. Belastung, sondern für die ganze Familie.

In den besonderen Situationen kann der persönliche Austausch mit anderen Betroffenen in einer Elternselbsthilfegruppe weiterhelfen!

Die Elternarbeit des Kleine Löwen e.V.

Wir bieten verschiedene Formen von Treffen, wo wir vielfältige Unterstützung nicht nur für die Mütter, sondern auch für Väter, Geschwister, Großeltern ..... anbieten.Selbstverständlich sind auch Ärzte, Schwestern, Therapeuten, Hebammen ... herzlich willkommen.

- Regelmäßige Elterntreffen zum Erfahrungsaustausch (teilw. mit Referenten)

- Regelmäßige Besuche in der Frauenklinik (vor der Frühgeburt) und auf der Frühgeborenenstation

- Familientage/-Nachmittage mit gemeinsamen Unternehmungen

- Entspannungsabende für Mütter zur Entlastung und Stärkung

- Müttertreffen mit gemeinamen Aktionen und Austausch

- Regelmäßiger Väterstammtisch

- Vätertreffen mit gemeinsamen Aktionen und Austausch

- Jährliches Frühchenfest

- Aktionen am WeltFrühgeborenenTag - 17. November

- Kostenlose Weitergabe von Informationsbroschüren rund um Frühgeburt

- Weitergabe und Austausch persönlicher Erfahrungen - egal wie alt das frühgeborene Kind ist

- Weitergabe der Adressen von Förder- und Therapieeinrichtungen

- verschiedene Spenden-Aktionen auf der Frühgeborenenstation der UMG Göttingen

- Öffentlichkeitsarbeit zur Information und Aufklärung

Häufig hört Frühgeburt in vielen Familien nicht mit der Klinikentlassung auf, so dass der Verein auch noch Jahre nach der Frühgeburt Hilfestellung und Unterstützung bieten kann.

Weitere Informationen finden Sie auf unserere Seite "Termine" sowie auf unserer Seite  "Aktuell".

Wir freuen uns jederzeit über neuen Zuwachs, egal wie alt das zu früh geborene Kind ist. Für unsere Mitglieder sind alle unsere Angebote kostenlos. Viele unserer Treffen können Sie auch als Nicht-Mitglied kostenlos besuchen. Für besondere Treffen erheben wir für Nicht-Mitglieder einen Unkostenbeitrag. 

Die Entstehung des Kleine Löwen e.V.

Im Jahr 2004 begann unsere Elternarbeit dank zweier engagierter Frühchenmütter mit einem regelmäßigen Frühstückstreffen. Eine der Gründerinnen stand den "frischen" Frühcheneltern in der UMG Göttingen zum Erfahrungsaustausch zur Verfügung und leitete die Initiative die ersten 10 Jahre. Im Jahr 2009 wurde aus der Selbsthilfegruppe Kleine Löwen der Verein Kleine Löwen e.V.

Im Laufe der Jahre hat sich der Einsatz für Frühchen und ihren Familien weiter entwickelt. Diese wurde ständig ausgebaut ...und wird weiterhin ausgebaut!

Sie möchten unsere Elternarbeit unterstützen?

Auf unserer Seite "Mitgliedschaft / Spenden" erfahren Sie, wie vielfältig Sie uns helfen können.

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So treten Sie mit uns in Kontakt:

Neben unseren vielfältigen Treffen können Sie gerne wie folgt mit uns in Kontakt treten: 

Kleine Löwen e. V.
Hinter den Höfen 29
37124 Rosdorf
Telefon 0551 - 291 790 02 
(ggf. hinterlassen Sie eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter, wir rufen umgehend zurück)
E-Mail: info@kleineloewen.de 
oder auch bei Facebook & Instagram

Bankverbindung:
Sparkasse Göttingen
Kontoinhaber: Kleine Löwen e.V.
IBAN: DE93 2605 0001 0056 0057 21
BIC: NOLADE21GOE

Steuernummer      20/206/05966

Amtsgericht Göttingen       VR200437

Wir freuen uns, Sie / Euch kennen zu lernen!