Maximilian

Geburtstag:                                 13.08.2013
SSW + Gewicht:                         27+0 SSW, 1.310 g
Dauer des KH-Aufenthaltes:       11 1/2 Wochen
Anlass der Frühgeburt:              Plazentaablösung

Wichtige Eckpunkte währende des Krankenhaus-Aufenthaltes:
Maximilian wurde per Notkaiserschnitt in Duderstadt geboren und nach der Erstversorgung sofort per Storchenwagen in die Uniklinik Göttingen gebracht.
Zuerst sah es so aus, als würde er trotz fehlender Lungenreife eigenständig atmen können, jedoch waren sich die Ärzte einig, dass der Transport nach Göttingen sicherer sei, wenn er intubiert ist. Wieder extubiert stellte sich jedoch schnell heraus, dass er ohne Hilfe nicht zurecht kam. So wurde er in den nächten Tagen immer mal wieder intubiert und extubiert. Nach 10 Tagen konnte dann auf Maskenatmung umgestellt werden.
5 Tage nach seiner Geburt durfte ich das erste Mal mit ihm Känguruhen - ein unbeschreibliches Gefühl!
Neben dem offenen Duktus wurde noch eine Hirnblutung ersten Grades diagnostiziert. Diese begann sich aber glücklicherweise bei den Kontrollen bereits zu resorbieren, so dass man davon ausgehen kann, dass sie keinerlei Auswirkungen auf ihn haben wird.
Der offene Duktus machte uns das Leben noch etwas schwer. Es wurde dann versucht ihn medikamentös zu verschliessen - leider ohne Erfolg. Kurz vor der Entlassung hat man dann aber festgestellt, dass er sich von allein verschlossen hat.
Nach 7 1/2 Wochen Intensivstation sind wir auf die Neugeborenenstation umgezogen.
Da er ein schlechter Trinker war, musste er lange sondiert bleiben und auch Stillen war leider nicht möglich, da er viel zu schnell erschöpft war.

Entwicklung im ersten Lebensjahr und weitere Entwicklung
Zu Hause angekommen brauchten wir einige Zeit um uns aneinander zu gewöhnen.
Auch die Eisentropfen haben uns das Leben schwer gemacht mit viel Bauchweh und Verstopfung.
Zudem haben wir Krankengymnastik bekommen, um die Motorik zu fördern. In der Bauchlage hat sich Maximilian sehr unwohl gefühlt und viel geweint. Auch der Bauchstütz wollte einfach nicht klappen. So sind wir zu einem Kinderorthopäden/Osteopathen nach Hannover gefahren. Nachdem das Problem erkannt war und die Blockade gelöst wurde, machte er riesige Fortschritte.

Maximilian begann mit 16 Monaten zu laufen und holte auch sonst schnell auf. Mit korrigiert 2 Jahren bekamen wir vom SPZ "bescheinigt", dass er altersgerecht entwickelt ist und einem reifgeborenen Kind in nichts nach steht. Er ist ein fröhlicher, wenn auch zeitweise sehr schüchterner kleiner Junge. Schlafen war und ist noch ein großes Thema bei uns. Er schläft selten durch und wachte anfangs 6 - 8 Mal Nachts auf. Seit er mit drei Jahren seinen Mittagsschlaf aufgegeben hat, ist es besser geworden. Mit viel Glück schläft er bis in die frühen Morgenstunden durch und weint nur noch 1 - 2 Mal Nachts.

Was mich / uns im Zusammenhang mit der Frühgeburt am meisten angestrengt hat:
Wir waren gleich nach der Geburt räumlich getrennt. Ich lag eine Woche in Duderstadt im Krankenhaus und er in Göttingen. Durch die Vollnarkose beim Notkaiserschnitt habe ich ihn nach der Geburt auch nicht gesehen. Das war alles sehr unreal und von Muttergefühlen war ich weit entfernt. Mein Mann brachte mir dann am Nachmittag des Geburtstages die ersten Bilder von der Intensivstation mit.
Aufgrund meiner körperlichen Verfassung war es mir erst möglich am dritten Tag nach der Geburt zu ihm zu fahren. In der Krankenhauszeit und auch die erste Zeit zu Hause funktionierte ich einfach. Alles drehte sich um das kleine Menschlein und man sorgte sich doch noch Tag für Tag. Meinen Tiefpunkt hatte ich ca. nach 1 1/2 Jahren, als ich mir nicht mehr Sorgen um Maximilian machen musste, weil er sich einfach so toll entwickelte....Gewissensbisse machten sich breit, dass ich ihn im Stich gelassen hatte - gehört doch ein Kind zur Mutter und ich war in den ersten Tagen nicht für ihn da und auch nachts musste ich ihn allein im Krankenhaus zurücklassen. Das war ziemlich schwer für mich.

Mein schönstes Erlebnis im Zusammenhang mit der Frühgeburt:
Ihn das erste Mal auf der Haut zu spüren war einfach unglaublich!

Was ich schon immer mal sagen wollte:
Ich bin undendlich dankbar, dass wir die Geburt und die Zeit danach so gut überstanden haben und er gesund und munter ist.
Während der Krankenhauszeit habe ich im Elternhaus an der Uniklinik wohnen dürfen und viele tolle Menschen dort kennengelernt. Zwei Freundschaften mit ebenfalls Frühchenmamas halten sogar bis heute....Es ist großartig, dass es so eine Einrichtung in Göttingen gibt und die Eltern so die Möglichkeit haben in der Nähe ihrer Kinder zu sein.