Svenja

Geburtstag:                               18.02.2008
SSW + Gewicht:                       28. SSW, 700g
Dauer des KH-Aufenthaltes:      14 Wochen
Anlass der Frühgeburt:           Plazentainsuffizienz, Tachykardie beim Kind, Bradykardie bei der Mutter

Wichtige Eckpunkte währende des Krankenhaus-Aufenthaltes:
Svenja wurde 6 Tage beatmet, bekam dann einen CPAP und danach eine Atemmaske, die sie sehr gut tolerierte. Nach 7 Wochen reichte eine milde Sauerstoffgabe über den Inkubator. Mit 8 Wochen kam sie in ein Wärmebett, aus dem wir sie dann auch selbstständig rausnehmen durften. Es gab während des gesamten KH-Aufenthaltes keine größeren Komplikationen und es waren auch keine OP´s nötig. Einige der schönsten Erinnerungen waren das erste Känguruhen nach 10 Tagen und das erste Fläschchen mit 8 Wochen. Die Mahlzeiten haben bei Svenja immer sehr viel Zeit beansprucht. Auch das erste Bad mit Mama nach 9½ Wochen war sehr aufregend. 2 Wochen bevor sie nach Hause kam haben wir dann langsam mit Stillmahlzeiten begonnen. Einen Tag vor ihrer geplanten Entlassung kriegten wir den schönsten Anruf unseres Lebens: Wir durften Svenja noch am selben Tag mit nach Hause nehmen und endlich durfte auch ihr großer Bruder sie von nahem sehen und anfassen. Zu diesem Zeitpunkt wog sie 2700g und war 49cm groß.

Entwicklung im ersten Lebensjahr:
Zuhause gewöhnten sich alle sehr schnell aneinander. Bereits nach wenigen Tagen trank Svenja nur noch aus der Brust und schlief die ganze Nacht durch. Sie war sehr pflegeleicht. Nur die Mahlzeiten dauerten (und dauern bis heute) sehr lange.
Mit 5 Monaten bekam Svenja kurzzeitig Krankengymnastik da sie den Kopf immer nur zu einer Seite drehte und der Schädelknochen begann, sich zu verformen. Dies hat sich aber recht schnell wieder gegeben. Nach 6½ Monaten drehte sich Svenja zum ersten Mal vom Bauch auf den Rücken und mit 12½ Monaten begann sie zu krabbeln.
Im ersten Winter hatte Svenja zwar 3 etwas heftigere Erkältungen, bei denen sie auch Antibiotika bekam, aber ansonsten war sie sehr widerstandsfähig gegenüber Krankheiten, die der große Bruder aus der Schule mitbrachte.

Weitere Entwicklung:
Mit 16 Monaten bekam Svenja für ein ¾ Jahr Krankengymnastik, um ihre motorische Entwicklung etwas zu fördern. Mit 19 Monaten lief sie ihre ersten Schritte allein. Sie war von Anfang an ein sehr lebhaftes und fröhliches Kind. Mit dem Sprechen ließ sie sich zwar recht viel Zeit, dafür steht der Mund heute kaum noch still.
Svenja schließt relativ schnell Kontakt zu anderen Personen, vor allem zu Kindern, was die Eingewöhnung in den Kindergarten einfach machte.
Ihr einziges Problem ist ihr Gewicht. Aber auch da machen wir Fortschritte.
Andere spezielle Fördermaßnahmen waren bis jetzt nicht nötig.

Was mich / uns im Zusammenhang mit der Frühgeburt am meisten angestrengt hat:
Da Svenja noch einen großen Bruder hat (7 ½ Jahre älter), mussten wir während des KH-Aufenthaltes immer zwischen Klinik und Zuhause pendeln, um es beiden Kindern recht zu machen.
Allerdings hat unser Sohn es uns ansonsten nicht allzu schwer gemacht. Für ihn stand seine kleine Schwester immer an erster Stelle.

Mein schönstes Erlebnis im Zusammenhang mit der Frühgeburt:
Das erste Känguruhen werde ich nie vergessen. Diese gemeinsamen Momente mit meiner Tochter haben mir die Kraft gegeben, auch mit dem Rest fertig zu werden.

Was ich schon immer mal sagen wollte:
Für mich war das wichtigste: versuchen positiv zu denken, sich nicht von anderen verrückt machen lassen und auf das eigene Bauchgefühl hören! Dann kann man auch Hilfe annehmen (ist nicht immer einfach und klappt auch nicht immer, aber ein Versuch ist es auf jeden Fall wert!)